Fragen & Antworten
An dieser Stelle finden Sie Antworten auf Fragen, die uns in Schulungen, per E-Mail oder telefonisch häufig erreichen. Die Frage-Antwort-Blöcke richten sich thematisch nach dem jeweiligen Web-Seminar:
TIPP 1: Ergänzend finden Sie praktische Handouts je nach Entität in unserer Bibliothek.
TIPP 2: Über diese Seite hinaus finden Sie hilfreiche Tipps zum Melderportal auch im Melderhandbuch (öffnet sich in einem neuen Fenster).

Manual PLUS (öffnet sich in einem neuen Fenster) – Das Manual der Krebsregistrierung ist ein wichtiges Handbuch bei der Tumordokumentation als Nachschlagewerk. Über das Handbuch hinausgehende Beschlüsse für eine bundeseinheitliche Dokumentation finden Sie auf der Homepage der Plattform § 65c (öffnet sich in einem neuen Fenster).
Rund ums KKN
Wenn ich als Ärztin oder Arzt in ein anderes Bundesland wechsle und dort praktiziere, muss ich dann weiterhin ans KKN melden?
Nein. Informieren Sie in diesem Fall bitte das KKN, dass Sie Niedersachsen verlassen und registrieren Sie sich beim Krebsregister des Bundeslandes, in das Sie wechseln. Die Krebsregister tauschen die Meldungen zu Patientinnen udn Patienten mit bundeslandübergreifender Behandlung untereinander aus, so dass die Tumorhistorien in den Krebsregistern vollständig sind.
Beispiel: Sie waren bisher in einer niedersächsischen Einrichtung tätig und wechseln zum nächsten Quartal nach Hamburg.
– Informieren Sie das KKN über Ihren Wechsel. Wir besprechen mit Ihnen die Schritte zum Schließen Ihres Melderportal-Accounts.
– Registrieren Sie sich zu Ihrem Tätigkeitsbeginn in Hamburg beim Hamburgischen Krebsregister.
– Melden Sie ab Ihrem Tätigkeitsbeginn in Hamburg alle Patientinnen und Patienten, die Sie in Hamburg behandeln, an das Hamburgische Krebsregister.
– Meldungen zu Patientinnen und Patienten, die Sie bereits in Niedersachsen behandelt haben und die Sie jetzt in Hamburg weiterbehandeln, leitet das Hamburgische Krebsregister an das KKN weiter, so dass das KKN weiß, was mit den Patientinnen und Patienten weiter passiert (ist).
Wo kann ich Patienteninformationen bestellen?
Nutzen Sie dafür bitte unser online Bestellformular.
Wussten Sie schon, dass wir die Patienteninformation auch in unterschiedlichen Fremdsprachen – nämlich in Englisch, Französisch, Ukrainisch, Russisch und Türkisch – als PDF zum Download anbieten?
Bekomme ich Einlegebögen für Nachsorgepässe beim KKN?
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Homepage des CCC-N.
Kann man Diagnosen für das EKN auch über das KKN melden oder muss ich mich dafür beim EKN extra anmelden?
Grundlagen der Dokumentation
Wie kodiere ich ein Morbus Paget der Mamille?
Bitte kodieren Sie ausgehend von der Histologie wie folgt:
Morphologie ICD-O-3 | ICD-10-GM | TNM |
---|---|---|
8540/3 – M. Paget der Mamille (ohne nachweisbaren Tumor) | D05.7 (Brustdrüse) | pTis (Paget) |
8541/3 – M. Paget mit (retromamillärem) invasiven duktalen Karzinom | C50.- | pT1-pT4 |
8543/3 – M. Paget mit (retromamillärem) nichtinvasivem intraduktalem Karzinom | D05.1 (Milchgänge) | pTis |
Wie werden LAMN in den Krebsregistern erfasst?
Bitte kodieren Sie gemäß Update WHO vom September 2022 Low-grade muzinöse Neoplasien der Appendix (LAMN) wie folgt:
Morphologie ICD-O 8480/2
ICD-10-GM D 01.0
Lokalisation ICD-O C18.1
TNM Tis (LAMN) oder T3, T4a M1a oder M1b
Grading: L
TNM für LAMN | Beschreibung |
Tis (LAMN) | Begrenzt auf die Appendix – definiert als eine Beteiligung mit azellulärem Muzin oder einem schleimbildenden Epithel, welches sich bis in die Muscularis propria ausdehnen kann |
T1-T2 | Nicht anwendbar, durch andere T-Kategorie abgedeckt |
T3 | Mit Beteiligung Subserosa oder Mesoappendix |
T4a | Mit Beteiligung der (visceralen) peritonealen Oberfläche |
M1a | Nur intraperitoneales Muzin |
M1b | Nur intraperitoneale Metastasen, eingeschlossen muzinöse Epithelzellen |
M1c | Nicht relevant = entfällt |
N1a, b, c | Nicht relevant = entfällt |
N2 | Nicht relevant = entfällt |
Muss ich Mammakarzinome melden – auch wenn wir diese nicht behandeln?
Sie melden die Leistung, die Sie in Ihrer Einrichtung erbringen. Wenn Sie beispielsweise die Patientinnen weder diagnostizieren noch therapieren, aber zur Verlaufskontrolle sehen, dann melden Sie uns die Mindestangaben zum Tumor und erfassen eine Verlaufsmeldung. Die Meldungen der mitbehandelnden Ärztinnen/Ärzte sehen Sie später in der Tumorhistorie der Patientin als Fremdmeldungen.
Wo finde ich die Diagnosecodes zu gynäkologischen Tumoren in der ICD-10?
Die Mammakarzinome werden mit C50 kodiert, bösartige Tumoren in den Genitalorganen mit C51 bis C58.
In-situ-Neubildungen finden Sie unter D05 bis D07.
Schauen Sie am besten auf der Webseite des DIMDI (öffnet sich in einem neuen Fenster) nach, welche Codes für die von Ihnen kodierten Entitäten passen.
Bitte beachten Sie hierzu auch unsere Hinweise zur Seitenlokalisation (öffnet sich in einem neuen Fenster).
Welche intraepithelialen Neoplasien (z. B. CIN) müssen gemeldet werden?
- CIN I; ist nicht an das EKN/KKN meldepflichtig.
- HSIL/CIN II und HSIL/CIN III wird mit D06.- kodiert und ist an das EKN/KKN meldepflichtig.
Die D06.- * wird in der ICD-10 als Carcinoma in situ der Cervix uteri geführt.
*D06.0 Endozervix, D06.1 Ektozervix, D06.7 Sonstige Teile der Cervix uteri, D06.9 Cervix uteri, nicht näher bezeichnet. - In vergleichbarer Weise sind auch Hochgradige intraepitheliale Neoplasien (HSIL) anderer Lokalisationen zu melden, wie z. B. VIN und VAIN.
Woher weiß ich, welche Version der Klassifikationen ich benutzen muss?
- Die zu verwendende Klassifikationsversion richtet sich nach dem Leistungsdatum:
– Bei ICD-10 und ICD-O nutzen Sie die Version aus dem Jahr der Erstdiagnose
– bei OPS die Version aus dem Jahr des OP-Datums.
Da die Dokumentation für das KKN recht zeitnah erfolgt, gilt häufig die jeweils aktuelle Version.
Wenn Sie Codes aus Arztbriefen entnehmen, fragen Sie im Zweifel beim Ersteller nach, welche Version verwendet wurde.
Pathologen verwenden neben der ICD-O auch gern die Blue Books der WHO. Fragen Sie gegebenenfalls nach.
Wenn ich eine Transurethrale Resektion (TUR) vorgenommen und dabei die Proben gewonnen habe, durch die der Tumor gesichert wurde, gilt dann das Datum der TUR als Diagnosedatum?
- Ja. Das Datum, das im Idealfall als Diagnosedatum angegeben werden kann, ist das Datum der ersten Probenentnahme, durch die die Tumordiagnose gesichert wurde. Liegt Ihnen dieses Datum nicht vor, kann alternativ auch das Datum des Probeneingangs in die Pathologie oder das Datum des histologischen Befunds gewählt werden. Das European Network of Cancer Registries (ENCR) hat dazu eine Prioritätenliste (öffnet sich in einem neuen Fenster) entwickelt.
Wenn ich einen Tumor der Hypophyse diagnostiziert habe, kann ich dann das Datum des MRT als Diagnosedatum nehmen?
- Ja. Bei bestimmten Tumoren ist keine histologische Sicherung möglich. Dann reicht eine klinische Sicherung aus. Geben Sie in einer Diagnosemeldung im Feld Diagnosesicherung entsprechend „Klinisch“ bzw. „Klinisch ohne tumorspezifische Diagnostik“ an.
Manchmal dauert die Auswertung der Pathologie sehr lange und dann kann die Zwei-Wochen-Frist nicht eingehalten werden, wenn das Datum der Biopsie eingegeben wird. Wird es dann trotzdem vergütet?
- Ja. Maßgeblich für die Meldefrist ist der Zeitpunkt, zu dem Ihnen alle relevanten Informationen, hier also das Ergebnis der Histologie, vorliegen.
Achten Sie bitte trotzdem darauf, die Meldefrist einzuhalten. Eine Überarbeitung von bereits übermittelten Meldungen, z. B. bei nachlaufenden zusätzlichen Befunden aufgrund von Spezialfärbungen o.ä., ist jederzeit möglich.
Warum gibt es im Melderportal nicht alle gutartigen Neubildungen zur Auswahl?
- Meldepflichtig für das KKN sind nur gutartige Neubildungen des zentralen Nervensystems: ZNS (D32-D33, D35.2, D35.3 und D35.4).
Andere gutartige Neubildungen sind nicht meldepflichtig.
Im Histobefund steht bei Blasenkrebs immer nur C67, auch wenn es eine In-situ-Neubildung ist. Gebe ich dann trotzdem D09 ein?
- Ja. Pathologen geben häufig nur den Lokalisationscode nach ICD-O an.
Bitte suchen Sie für die ICD-10 bei gutartigen, in-situ- oder Neubildungen unbekannten Verhaltens den entsprechenden D-Code heraus.
Das DIMDI (öffnet sich in einem neuen Fenster) stellt im Internet die ICD-10 und ICD-O bereit.
Was wird beim TNM in der Klammer hinter dem T-Status eingetragen?
Diagnosemeldungen
Wann muss eine Diagnosemeldung übermittelt werden?
Die Diagnose einer Tumorerkrankung ist häufig ein mehrstufiger Prozess, an dem unterschiedliche Behandelnde und Einrichtungen beteiligt sein können.
Meldepflichtig ist die Ärztin/der Arzt, der die Patientin/den Patienten in der Zusammenschau aller Befunde über das Vorliegen der Krebserkrankung bzw. der zugehörigen Befunde aufklärt. Diese/r kann und muss die Betroffenen auch über die Meldung an die Krebsregister unterrichten.
Eine Diagnosemeldung soll immer dann übermittelt werden, wenn die Diagnose erstmals gestellt wurde (mit dem besten bis dahin in der Einrichtung gewonnenen Kenntnisstand, z. B. nach Biopsie des Tumors).
Aber auch, wenn im weiteren Verlauf der Diagnosestellung neue, für den Basisdatensatz relevante Erkenntnisse zur Diagnose gewonnen wurden, ist eine Diagnosemeldung mit diesen zusätzlichen Informationen abzusenden; z. B. wenn ein vollständiges TNM vorliegt. Aufgrund der interdisziplinären sektorenübergreifenden Versorgung sind Mehrfachmeldungen zum Meldeanlass der Diagnose in manchen Konstellationen unvermeidbar.
Im Einzelnen bedeutet dies Folgendes:
- Stellen Sie als Ärztin/Arzt nach Überweisung von Patientinnen/Patienten (z. B. zu Röntgenuntersuchungen oder zu ambulanten chirurgischen Eingriffen) und Zusammenführen der Befunde eine Tumordiagnose und besprechen diese mit den Betroffenen, müssen Sie diese Erkrankung an die Krebsregister melden.
- Sind Sie als Ärztin/Arzt auf hämatologisch-onkologische Erkrankungen spezialisiert und führen besondere zytologische Untersuchungen durch, die letztendlich die Diagnose festlegen, die Sie dann der/dem Betroffenen eröffnen, so löst dies die Meldepflicht aus.
- Die Meldepflicht ist auch dann ausgelöst, wenn Sie eine Tumorerkrankung feststellen, eine weitere tumorspezifische Diagnostik aber nicht erfolgt und Sie sozusagen „erste“ und „letzte Instanz“ für die Patientin/den Patienten sind (z. B. dann, wenn Sie nur noch eine primär palliative Therapie einleiten können).
Die auf Überweisung tätigen Ärztinnen/Ärzte (z. B. der Fachrichtung Radiologie, Chirurgie, Gastroenterologie), die nur die Untersuchung durchführen und nach der Untersuchung bzw. dem Eingriff keinen Patientenkontakt mehr haben, um den Befund zu erörtern und Betroffene über die Meldung an das EKN zu informieren, müssen diese Diagnosen nicht melden. Es bietet sich jedoch an, im Arztbrief bzw. im Befundbericht die behandelnden Kolleginnen und Kollegen auf die Meldepflicht hinzuweisen.
Keine Meldepflicht liegt auch in solchen Fällen vor, in denen Sie ausschließlich labormedizinisch tätig sind und einen Befund erstellen, der zu einer Tumordiagnose beiträgt oder im Rahmen der Nachsorge erhoben wird (z. B. PSA-Wert, Differentialblutbild).
Bei einem Patienten wurde ein Plattenepithelkarzinom am rechten Ohr und ein Basaliom am Rücken diagnostiziert. Wie melde ich das?
Da es sich bei den Histologien um Codes aus unterschiedlichen Histologiegruppen handelt, geben Sie bitte zwei Diagnosemeldungen ab; eine für das Plattenepithelkarzinom und eine für das Basaliom.
Bitte beachten Sie, dass nicht-melanotische Hauttumoren nur an das Epidemiologische Krebsregister Niedersachsen (EKN) meldepflichtig sind. Bei Fragen kontaktieren Sie gern die Vertrauensstelle des EKN (öffnet sich in einem neuen Fenster).
Zu dem Begriff Histologiegruppen verweisen Sie gern auf das Manual der Krebsregistrierung (öffnet sich in einem neuen Fenster); dort auf Seite 84 empfehlen wir den entsprechenden Beitrag.
Frühere Tumorerkrankungen: Wenn Patienten zu uns kommen und vor z. B. zwei Jahren ein Prostatakarzinom hatten, aber jetzt in Remission sind, müssen wir diesen Tumor angeben, obwohl wir eine andere Fachrichtung sind und diesen gar nicht behandelt haben?
Zu uns kommen Patientinnen aus den Mammographie-Screening-Einheiten zur weiteren Diagnostik. Sollte ich als Diagnoseanlass „Mammographie-Screening“ wählen?
Ursprünglich wurde ein in-situ-Tumor diagnostiziert und dazu bereits eine Diagnosemeldung übermittelt. Jetzt haben wir nach der OP festgestellt, dass er doch schon infiltriert hat und eigentlich eine C-Diagnose ist; was gibt man dann bei ICD-10 ein?
Ich dokumentiere Lymphome und Leukämien; was wähle ich bei ICD-10, ICD-O, TNM und Histologie aus?
Lymphome und Leukämien finden Sie in der ICD-10 in den Codes C81 bis C96. Für die meisten gibt es auch einen entsprechenden speziellen Histologie-Code. Nutzen Sie im Melderportal die Schaltfläche „Suche“ oder schauen Sie beim DIMDI (öffnet sich in einem neuen Fenster) nach.
Die Lokalisation nach ICD-O richtet sich nach der Diagnose: Für Leukämien, Myelodysplastisches Syndrom, Myeloproliferative Neoplasien und das Multiple Myelom wählen Sie grundsätzlich das Knochenmark (Lokalisation C42.1). Für Lymphome wählen Sie entweder die Lymphknoten (Lokalisation C77.-) oder bei extranodalem Befall das befallene Organ.
Da für Lymphome und Leukämien keine TNM-Angaben möglich sind, erfassen Sie stattdessen bitte eine Klassifikation (Prognose-Score) speziell für diese Erkrankungen, die Sie im Melderportal unter „weitere Klassifikationen“ finden. Auswählbar sind hier zum Beispiel:
• Ann Arbor für Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome
• Risikogruppen GHSG nach Ann Arbor
• FLIPI für follikuläre Lymphome
• IPI für aggressive Lymphome
• MIPI für Mantelzelllymphome
• ELN-Klassifikation für die AML
• Binet-Klassifikation für die CLL
• EUTOS für die CML
• Durie-Salmon und ISS für das Multiple Myelom
• IPSS für myelodysplastische Syndrome
• Sanz-Score für die Promyelozytenleukämie
• ISSWM für Waldenström Makroglobulinämie
Therapiemeldungen
Wie melde ich eine Nachresektion?
Bitte melden Sie das OP-Datum, die OPS-Codes, den erreichten Residualstatus und ob Komplikationen aufgetreten sind und ggf. deren Art.
Histologie: Falls keine Tumorzellen nachweisbar sind, brauchen Sie keine Histologie-Angaben zu machen. Falls im Nachresektat Tumorzellen nachweisbar sind, bitten wir Sie um die Angabe der in der Pathologie festgestellten Histologie und ggf. Grading. Nach neoadjuvanter Therapie ist kein Grading anzugeben.
TNM: Wenn mit der Nachresektion eine größere als die ursprünglich zur Primär-OP festgestellte Ausbreitung ermittelt wird, geben Sie diese an. Beispiel: Wenn die erste Excision zu pT1 geführt hat und die zweite zu pT2, ist pT2 zu dokumentieren. Gleiches gilt, wenn zunächst cN0 angegeben wurde, sich in der nachfolgenden Lymphknoten-OP aber pN1 ergibt, dann dokumentieren Sie für die Nachresektion pN1.
Wenn sich durch die Nachresektion keine Veränderung des TNMs ergeben hat, weil kein Tumor mehr nachgewiesen werden konnte, soll in diesem Fall das bereits vorher festgelegte TNM angegeben werden. Beispiel: Nach der ersten Excision wurde pT1 pN1 klassifiziert und bei der Nachresektion konnte kein weiteres Tumorgewebe nachgewiesen werden, dann bleibt es bei der Klassifikation als pT1 pN1.
Denken Sie daran, auch die primäre OP zu melden, falls Sie diese in Ihrer Einrichtung durchgeführt haben.
Welches Datum soll ich als Therapiebeginn angeben, wenn die Patientin/der Patient sich das Medikament selbst in der Apotheke besorgt hat und ich den Tag der ersten Einnahme nicht kenne?
Welches Datum soll ich als Diagnosedatum angeben, wenn die Krebserkrankung zufällig bei einer OP entdeckt wird?
Welches Datum soll als Therapieende angegeben werden, wenn der Patient vor dem regulären Therapieende verstirbt?
Wie melde ich eine einmalige Therapiegabe?
Wie erfasse ich eine Radiochemotherapie?
Was mache ich, wenn der Patient nicht zu seinen Therapieterminen erscheint und „verschollen“ ist?
Ich kann zum Datum des Behandlungsendes den Residualstatus noch nicht angeben, was mache ich?
Lassen Sie das Feld zum Residualstatus leer und vermerken Sie in dem Anmerkungsfeld, dass Sie den Residualstatus noch nicht bestimmen konnten.
Wenn Sie den Patienten später zu einer Verlaufskontrolle sehen, melden Sie uns eine Verlaufsmeldung. Darin entspricht die Tumorausbreitung gesamt dem globalen Residualstatus, die Tumorausbreitung Primärtumor dem lokalen Residualstatus. Teilen Sie uns außerdem die Tumorausbreitung an regionären Lymphnoten und Fernmetastasen mit.
Falls nicht Sie, sondern eine andere Einrichtung die Verlaufskontrolle übernimmt, ist diese Einrichtung zur Abgabe einer Statusmeldung verpflichtet. Geben Sie dem Kollegen eventuell im Arztbrief einen kurzen Hinweis dazu.
Wer legt das Chemo-Protokoll an?
Ist die Therapieverweigerung auch meldepflichtig, wenn die Patientin oder der Patient die Therapie gleich beim Gespräch verweigert?
Wenn eine Patientin oder ein Patient gleich beim ersten Gespräch die Therapie verweigert, besteht keine Meldepflicht.
Falls die Therapie bereits begonnen hat und die Patientin oder der Patient währenddessen die weitere Therapie verweigert, legen Sie eine Strahlen- oder systemische Therapiemeldung an und wählen Sie als Meldeanlass „Therapieende“ mit dem Beendigungsgrund „Patient verweigert Therapie“ aus.
Für verweigerte Operationen gibt es bisher noch keine Erfassungsmöglichkeit.
Wenn das Medikament vom Hausarzt gespritzt, aber die Therapie von uns überwacht und angeordnet wird, melden wir trotzdem die Therapie?
Kann Active surveillance auch angegeben werden, wenn ein steigender PSA-Wert im Verlauf beobachtet wird (z. B. nach Radikaloperation), ohne dass es Probeentnahmen gibt?
Kann als Intention kurativ und palliativ eingegeben werden?
Was ist Induktionstherapie, Erhaltungstherapie, Immuntherapie? Da bin ich mir mit der Erfassung unsicher.
Welchen globalen Residualstatus soll ich auswählen, wenn nach radikaler Prostatektomie der PSA-Wert weiterhin erhöht, aber die Ursache nicht bekannt ist?
Muss ich Hormontherapien beim Hypophysenadenom melden?
Das hängt von der Zielsetzung der Hormontherapie ab: Zielt die Therapie darauf, den Tumor zu verkleinern oder zu entfernen, ist sie meldepflichtig.
Therapien, die durch Hormonersatz einen Mangel oder Überschuss im Körper des Patienten ausgleichen und Symptome verringern sollen, ohne direkt auf den Tumor einzuwirken, sind nicht meldepflichtig.
Wie melde ich eine Elektrochemotherapie?
Wie melde ich eine Hyperthermie?
Wir haben hier im Krankenhaus eine externe Praxis für Strahlentherapie, die aber auch Belegbetten bei uns hat. Der Patient liegt dann also stationär bei uns im Haus, geht aber zur eigentlichen Bestrahlung eine Etage tiefer in die Strahlentherapiepraxis. In der Chemotherapie ist es so, dass die Praxis im Haus ist, aber sie haben keine Belegbetten, sondern es ist ganz klar, dass die Onkologieschwester auf Station die Chemotherapie verabreicht und der Stationsarzt die Chemotherapie verordnet. Wer ist jeweils meldepflichtig?
Alle Leistungen, die belegärztlich erbracht werden, müssen von der Belegärztin/dem Belegarzt gemeldet werden, weil nur sie/er die Verantwortung für die Behandlung trägt. In dem Beispiel also von der Strahlentherapiepraxis.
Bei stationären Patienten, bei denen eine Leistung (hier: die Chemotherapie) von den Mitarbeitern des Krankenhauses erbracht werden, also Stationsärztin/Stationsarzt verordnet, Station bestellt, Schwester bereitet vor und hängt an, Chefärztin/Chefarzt unterschreibt später den Brief, ist die Chefärztin/der Chefarzt meldepflichtig. Die Onkologiepraxis ist hier nur konsiliarisch tätig, empfiehlt eine Therapie, führt sie aber nicht selbst durch. Klären Sie vor diesem Hintergrund am besten mit den zuständigen Personen in Ihrem Haus und aus den Praxen, wer in welchen Fällen die Meldung übernimmt, und informieren sie sich ggf. gegenseitig, wenn gemeldet wurde.
Hinweise zur Residualklassifikation (R-Klassifikation)
Ein Patient hat mehrere Tumoren und erhält eine systemische Therapie, die auf alle Tumoren wirken wird. Muss ich jetzt für jeden Tumor eine Therapiemeldung abgeben?
Nein, das brauchen Sie nicht. Wählen Sie einen Tumor aus und legen Sie eine Therapiemeldung mit den verabreichten Substanzen an. Im Anmerkungsfeld können Sie ergänzen, dass sich die Therapie auf mehrere Tumoren bezieht.
Berücksichtigen Sie bitte, dass zielgerichtete Substanzen unter Umständen nur auf einen bestimmten Tumor wirken, dann sollten sie auch zu diesem erfasst werden.
Bei Strahlentherapiemeldungen, die gleichzeitig mehrere Tumoren bestrahlen, können Sie ebenso verfahren.
Verlaufsmeldungen
Wie werden die meldepflichtigen Nachsorgezeiträume bei Statusmeldung berechnet?
Eine Patientin hatte bereits letztes Jahr eine Hirnmetastase entwickelt. Wie melde ich eine neue, zusätzliche Hirnmetastase, die dieses Jahr neu aufgetreten ist?
Melden Sie eine Verlaufsmeldung.
Falls die erste Hirnmetastase im Körper verblieben ist, wählen Sie unter Tumorstatus Fernmetastasen „Progress (Fernmetastasen)“.
Falls die erste Hirnmetastase operativ entfernt wurde, wählen Sie unter Tumorstatus Fernmetastasen „neue Fernmetastase“ aus. Geben Sie zusätzlich die Lokalisation „Hirn“ an.
Wie erfasse ich ein Rezidiv, das ich aufgrund einer Tumormarkererhöhung festgestellt habe?
Was soll ich bei Tumorstatus Lymphknoten und/oder Tumorstatus Fernmetastasen auswählen, wenn sowohl ein Progress festgestellt wurde als auch neue Metastasen aufgetreten sind?
Ich habe einen Progress festgestellt, aber der Patient verweigert jegliche weitere Therapie. Muss ich trotzdem eine Statusänderung melden?
Wenn Sie die Verlaufsuntersuchung durchgeführt haben, bei der der Progress festgestellt wurde, sind Sie dafür meldepflichtig. Wenn Sie dem Patienten daraufhin eine Therapie empfehlen, ist Statusänderung der richtige Meldeanlass.
Wenn der Patient die Therapie verweigert, müssen Sie oder die Therapeutin/der Therapeut dies ebenfalls melden. Dazu erfassen Sie eine Therapiemeldung, so wie Sie die Therapie geplant haben, und setzen als Meldeanlass „Behandlungsende“ und bei Beendigungsgrund „Patient verweigert Therapie“ (aktuell nur bei Strahlentherapie oder systemischer Therapie möglich).
Wir erheben den Status des Primärtumors dreimal pro Jahr, aber die Bildgebung zur Abklärung eventueller Fernmetastasen erfolgt nur einmal jährlich. Was soll ich beim Tumorstatus Fernmetastasen an den Terminen auswählen, an denen wir keine Bildgebung machen?
Gilt ein PSA-Wert unter 0,2 ng/ml als Vollremission?
Kann ich bei der Gesamtbeurteilung nur „Progression“ auswählen, wenn sich alle drei Tumorausbreitungen im Progress befinden?
Wie fülle ich eine Verlaufsmeldung für Lymphome und Leukämien aus?
Erfassen Sie bei Transformationen statt einer Verlaufsmeldung eine neue Diagnosemeldung und geben Sie uns im Anmerkungsfeld den Hinweis „Transformation“.
Melderportal
Ich logge mich nicht jeden Tag im Melderportal ein. Wie kann ich trotzdem auf dem Laufenden bleiben, ob es im Melderportal Nachrichten oder Korrekturanforderungen für mich gibt?
Welche Hilfestellung gibt mir das Melderportal, um Meldungen korrekt und vollständig auszufüllen?
Wenn Sie die Meldungen direkt im Melderportal erfassen, werden Ihnen zu allen Feldern am rechten Rand Ausfüllhinweise angezeigt. Wenn Sie alle Daten eingegeben haben, können Sie am Ende der Meldung mithilfe der Schaltfläche Prüfen ermitteln, ob die Meldung gültig ist. Fehler und Warnungen werden durch farbige Rahmen direkt an den Feldern sowie am rechten Rand kenntlich gemacht.
Wenn Sie per Datei-Upload melden, haben Sie über das Handbuch (öffnet sich in einem neuen Fenster) Zugriff auf die Ausfüllhinweise. Nach der Prüfung des Paketes im Prüflauf wird Ihnen im Melderportal unter geprüfte Meldungen angezeigt, ob Fehler oder Warnungen zu Ihren Meldungen aufgetreten sind. Bei Korrekturanforderungen werden zusätzlich zum individuellen Korrekturhinweis auch die automatischen Fehler und Warnungen angezeigt.
Wie kann ich mir im Melderportal einen Überblick über die Therapiemeldungen zu einer Patientin/einem Patienten verschaffen?
Wo kann ich sehen, wie viele Meldungen bisher an das KKN abgegeben wurden?
Wenn meine Meldung nicht vergütet wurde, kann ich irgendwo den Grund einsehen?
Aus unserer Praxis oder Klinik scheidet eine Melderin/ein Melder aus. Was muss ich tun?
Bitte rufen Sie uns an, damit wir den Zugang sperren können. Wir beraten Sie gern, wie mit bereits gemeldeten Daten und eventuell offenen Aufwandsentschädigungen verfahren werden kann.
Wichtig: Laden Sie sich vor der Sperrung alle Bescheinigungen über Aufwandsentschädigungen aus dem Melderportal herunter, falls Sie die Bescheinigungen für Ihre Buchhaltung benötigen, oder richten Sie für eine Mitarbeiterin/einen Mitarbeiter einen Benutzerzugang ein (Registrierungsanleitung (öffnet sich in einem neuen Fenster)), damit diese/dieser Zugriff auf die Bescheinigungen hat. Ohne aktiven Zugang können wir keine Auskunft zu Aufwandsentschädigungen erteilen.
Wie kann ich in einer Nachricht einen Bezug zu einer bestimmten Meldung herstellen?
Können Meldungen von vor einem Jahr, die versäumt wurden, einzugeben, nachträglich eingegeben werden?
Schnittstellen
Ich bin mir unsicher, ob für meine Einrichtung eine Schnittstelle infrage kommt. Welche Kriterien dienen mir als Entscheidungshilfe?
Kann ich sowohl manuell als auch per Schnittstelle melden und dann je nach Meldung entscheiden, welchen Übermittlungsweg ich nutze?
Gibt es die Möglichkeit, zwischen manueller Meldung und Schnittstellenmeldung zu wechseln?
Patientendaten
Patientenstammdaten sind erforderlich für
- die Zuordnung Ihrer Meldung zu weiteren Meldungen der Patientin und des Patienten im Krebsregister und
- die Anforderung und Auszahlung der Aufwandsentschädigung.
Welche Angaben bei welcher Versicherungsart erforderlich sind, haben wir für Sie auf der Seite Aufwandsentschädigung unter der Frage „Was ist bei der Angabe von Versichertendaten zu beachten?“ zusammengestellt.
Wie kann ich die Patientenstammdaten ändern?
Die Patientenstammdaten können geändert werden, indem im Melderportal die Tumorhistorie des jeweiligen Patienten oder der jeweiligen Patientin aufgerufen wird und dann auf das blau hinterlegte Wort „Ändern“ im oberen mittleren Bereich geklickt wird. Das folgende Hinweisfenster kann mit OK bestätigt werden. Dann können die Stammdaten korrigiert werden.
Da die Patientendaten im Melderportal verschlüsselt gespeichert werden, müssen bei einer Änderung der Patientenstammdaten alle Daten erneut eingegeben werden. Es empfiehlt sich also die Patientenakte zur Hand zu haben. Unterstützung finden Sie im Handbuch im Abschnitt Patientendaten ändern (öffnet sich in einem neuen Fenster).
Ich habe eine Patientin oder einen Patienten mit falscher Patientennummer erfasst und übermittelt. Was kann ich nun tun?
Erfassen Sie die Meldung neu unter der richtigen Patientennummer, danach können Sie die Meldung, die unter der falschen Patientennummer erfasst wurde, löschen. Dafür rufen Sie die Tumorhistorie auf, klicken auf das Mülltonnen-Symbol und wählen als Löschgrund „Patient unter falscher Patientennummer erfasst“ aus.